• Sonntag, Dezember 7, 2025

In den USA verbreiten Politiker die Behauptung, dass Offshore-Windkraftanlagen für den Tod von Walen verantwortlich sind. Eine erfahrene Wildtierärztin räumt mit diesem Mythos auf und teilt Einblicke in ihre Untersuchungen gestrandeter Tiere.

Der verbreitete Mythos

Seit einiger Zeit kursiert in den USA die Behauptung, dass Windkraftanlagen im Atlantik die Hauptschuld an steigenden Todesfällen unter Walen tragen. Politiker, darunter prominente Vertreter, nutzen diese These, um gegen den Ausbau erneuerbarer Energien zu argumentieren. Sie behaupten, dass der Lärm und die Vibrationen der Anlagen die Orientierung der Wale stören und zu tödlichen Strandungen führen.

Die Arbeit der Expertin

Die Wildtierärztin, die sich auf die Untersuchung gestrandeter Meeressäuger spezialisiert hat, gibt in einem Interview detaillierte Einblicke in ihre tägliche Arbeit. Sie untersucht tote Wale an den Küsten, führt Obduktionen durch und analysiert Gewebeproben. Ihre Erkenntnisse zeigen, dass die tatsächlichen Ursachen für die Todesfälle vielfältig sind: Kollisionen mit Schiffen, Verwicklungen in Fischernetze und Infektionen durch Parasiten spielen eine entscheidende Rolle. Windkraftanlagen hingegen haben keinen nachweisbaren Einfluss auf die Sterblichkeit der Wale.

Tatsächliche Bedrohungen für Wale

Die Ärztin erklärt, dass der Schiffsverkehr im Atlantik eine der größten Gefahren darstellt. Große Frachter und Kreuzfahrtschiffe stoßen mit Walen zusammen, was oft tödlich endet. Zudem führen industrielle Fischereimethoden zu Verletzungen durch Netze und Seile. Umweltfaktoren wie Ozeanverschmutzung und Klimawandel verschärfen die Situation, indem sie die Nahrungsquellen der Wale beeinträchtigen und Krankheiten begünstigen. Studien unterstützen diese Erkenntnisse und widerlegen die Verbindung zu Windrädern.

Maßnahmen gegen Fehlinformationen

Um den Mythos zu bekämpfen, schlägt die Expertin eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Politikern und Medien vor. Öffentliche Aufklärungskampagnen könnten Fakten verbreiten und Missverständnisse ausräumen. Sie betont die Wichtigkeit unabhängiger Forschung und transparenter Berichterstattung, um politische Desinformation einzudämmen. Schulungen für Fischer und Schiffführer könnten zudem echte Bedrohungen für Wale minimieren.

Fazit

Am Ende des Tages scheinen manche Politiker mehr Wind zu machen als die Windräder selbst – vielleicht sollten sie mal einen Wal fragen, ob er den Lärm der Falschmeldungen erträgt. Zum Glück haben Expertinnen wie diese Ärztin die Fakten im Griff, bevor der Mythos noch mehr Wellen schlägt.