Die australische Rockband King Gizzard & the Lizard Wizard hat Spotify im Sommer den Rücken gekehrt. Der Grund: Die kontroversen Investitionen des Spotify-CEOs Daniel Ek in die KI-Rüstungsfirma Helsing. Nun tauchen auf der Plattform KI-generierte Kopien ihrer Songs auf, was die Band in Rage versetzt.
Der Ausstieg aus Protest
Im Sommer dieses Jahres traf die Band eine radikale Entscheidung. King Gizzard & the Lizard Wizard, bekannt für ihre experimentelle Rockmusik und zahlreiche Alben, zog ihre gesamte Musik von Spotify zurück. Der Auslöser war die Enthüllung, dass Daniel Ek, der Gründer und CEO von Spotify, in das Unternehmen Helsing investiert hat. Helsing spezialisiert sich auf künstliche Intelligenz für militärische Anwendungen, was bei vielen Künstlern und Fans auf Kritik stößt.
Die Bandmitglieder äußerten sich öffentlich zu diesem Schritt. Sie sehen in Eks Investitionen einen Konflikt mit ihren Werten. Helsing entwickelt KI-Systeme, die in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden, etwa für Drohnen oder Überwachung. Für die Musiker ist das unvereinbar mit der Plattform, auf der sie ihre Kunst teilen wollten.
KI-Kopien als Ersatz
Nach dem Ausstieg der Band bemerkten Fans und die Musiker selbst etwas Beunruhigendes: Auf Spotify erscheinen nun Songs, die den Originalen der Band täuschend ähnlich sind. Diese Tracks sind jedoch keine echten Aufnahmen, sondern von künstlicher Intelligenz generiert. Algorithmen haben die Stilistik, die Melodien und sogar die Texte der Band analysiert und nachgeahmt.
Diese KI-Kopien werden unter ähnlichen Titeln oder als Remixe angeboten, was zu Verwirrung bei den Hörern führt. Experten vermuten, dass Nutzer oder Drittanbieter diese Inhalte hochladen, um das Vakuum zu füllen, das der Bandabgang hinterlassen hat. Spotify selbst hat bisher nicht offiziell Stellung genommen, ob solche Inhalte gegen ihre Richtlinien verstoßen.
Die Debatte um KI in der Musik
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die wachsende Rolle der KI in der Musikindustrie. Viele Künstler fürchten, dass maschinell erzeugte Musik die Originalität untergräbt und Urheberrechte verletzt. King Gizzard & the Lizard Wizard ist nicht die erste Band, die sich gegen solche Praktiken wehrt. Ähnliche Fälle gab es bereits bei anderen Plattformen, wo KI-Musik als echtes Material getarnt wird.
Rechtlich ist das Terrain uneben. In manchen Ländern gibt es Gesetze gegen das unbefugte Kopieren von Stilen, aber die Durchsetzung ist schwierig. Die Band fordert nun strengere Regulierungen und appelliert an Fans, ihre Musik nur über offizielle Kanäle zu beziehen, wie ihre eigene Website oder andere Streaming-Dienste.
Auswirkungen auf die Branche
Dieser Konflikt könnte Wellen schlagen. Andere Künstler beobachten die Entwicklung genau und könnten ähnliche Schritte in Erwägung ziehen, wenn Spotify nicht reagiert. Die Plattform, die Millionen von Nutzern hat, steht unter Druck, ihre Investitionspolitik zu überdenken und KI-Inhalte besser zu kontrollieren.
Für King Gizzard & the Lizard Wizard ist der Vorfall eine Bestätigung ihres Protests. Die Band plant, ihre Musik unabhängig zu vertreiben und setzt auf direkte Unterstützung der Fans. Dies könnte ein Modell für andere Musiker werden, die sich gegen die Kommerzialisierung und Technologisierung der Kunst wehren.
Fazit
Am Ende des Tages zeigt uns King Gizzard, dass Rock'n'Roll immer noch rebellisch sein kann – nur dass jetzt die Maschinen die Bühne stürmen. Wer weiß, vielleicht komponiert die KI bald einen Hit über den Untergang der Menschheit, während Daniel Ek lachend seine Rüstungsaktien zählt. Prost auf die Zukunft, wo Gitarren durch Algorithmen ersetzt werden!
