• Donnerstag, Dezember 11, 2025

Tiefliegende Geothermie-Standorte sind notorisch schwer zu finden, doch das US-Startup Zanskar setzt nun Künstliche Intelligenz ein, um sie aufzuspüren – mit ersten beeindruckenden Erfolgen.

Das verborgene Potenzial der Erdwärme

Geothermische Energie gilt als saubere und nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen. Sie nutzt die Wärme aus dem Erdinneren, um Strom zu erzeugen oder Gebäude zu heizen. Allerdings liegen viele geeignete Standorte tief unter der Oberfläche und sind mit herkömmlichen Methoden nur schwer zu lokalisieren. Forscher müssen oft teure Bohrungen vornehmen, um Gewissheit zu erlangen, was die Kosten in die Höhe treibt und Risiken birgt.

Zanskars innovativer KI-Ansatz

Das Startup Zanskar aus den USA hat ein KI-Modell entwickelt, das bestehende Datenquellen analysiert, um potenzielle Geothermie-Quellen vorherzusagen. Das Modell verarbeitet geologische Daten, Satellitenbilder und historische Bohrberichte. Durch maschinelles Lernen lernt es Muster zu erkennen, die auf heiße Untergrundreservoirs hinweisen. Der Entwickler Carl Smith, Mitgründer von Zanskar, erklärt, dass diese Technik die Erfolgsquote bei der Suche erheblich steigert.

Erste Funde und praktische Erfolge

Bereits hat das KI-System erste Erfolge gefeiert. In Nevada identifizierte es einen Standort, der sich als reich an geothermischer Energie entpuppte. Eine anschließende Bohrung bestätigte die Vorhersagen des Modells. Dies könnte den Weg für eine schnellere Ausbeutung solcher Ressourcen ebnen und die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energien verringern. Experten schätzen, dass durch solche Technologien bis zu 20 Prozent mehr nutzbare Geothermie-Quellen entdeckt werden könnten.

Technische Details hinter der KI

Das Herzstück von Zanskars Lösung ist ein neuronales Netzwerk, das mit Algorithmen wie Deep Learning arbeitet. Es integriert Daten aus verschiedenen Quellen, darunter seismische Messungen und Temperaturprofile. Der Algorithmus filtert Rauschen heraus und fokussiert sich auf signifikante Indikatoren wie Gesteinsformationen oder Wasservorkommen. Im Vergleich zu traditionellen Methoden reduziert dies die Zeit für die Standortsuche von Monaten auf Wochen.

Zukunft der Geothermie mit KI

Die Integration von KI in die Erkundung geothermischer Energie könnte weltweit Auswirkungen haben. In Ländern wie Island oder Neuseeland, wo Geothermie bereits etabliert ist, könnte sie die Effizienz steigern. Zanskar plant, das Modell weiter zu verfeinern und es mit Echtzeit-Daten aus Drohnen zu kombinieren. Der Markt für geothermische Energie wächst, und KI könnte hier einen entscheidenden Schub geben.

Fazit

Während wir uns noch an die Idee gewöhnen, dass KI unsere E-Mails schreibt, gräbt sie jetzt schon die Erde um – im wahrsten Sinne des Wortes. Bald bohrt sie vielleicht nach Schätzen in unserem Garten, und wir fragen uns: Wer braucht schon einen Schatzsucher, wenn die Maschine den Schatz findet und uns nur noch die Rechnung schickt?