• samedi, novembre 15, 2025

Die Ressourcen ferner Planeten wecken Begehrlichkeiten von Staaten und Firmen. Stephan Hobe, Experte für Luft-, Cyber- und Weltraumrecht an der Universität Köln, klärt über Lücken in internationalen Abkommen auf.

Das Problem mit dem Weltraummüll

Im Weltraum häuft sich immer mehr Müll an. Satellitenreste, abgeworfene Raketenteile und andere Trümmer umkreisen die Erde und bedrohen aktive Missionen. Stephan Hobe erklärt, dass internationale Abkommen wie der Weltraumvertrag von 1967 den Weltraum als Gemeingut aller Menschheit definieren, aber klare Regeln für die Entsorgung fehlen. Staaten und Firmen sind verpflichtet, Schäden zu vermeiden, doch die Durchsetzung ist schwach.

Mining im All: Wer profitiert von Asteroiden?

Der Abbau von Ressourcen auf Asteroiden oder dem Mond verspricht enorme Gewinne. Firmen wie SpaceX planen bereits Missionen, um seltene Metalle zu fördern. Hobe betont, dass der Weltraumvertrag den Weltraum nicht als Eigentum einzelner Staaten ansieht, aber Mining-Aktivitäten könnten durch nationale Gesetze wie den US Space Act legitimiert werden. Internationale Lücken erlauben es, dass der Erste am Zug den Vorteil hat, ohne globale Regeln.

Immobilien im Weltraum: Kann man den Mond kaufen?

Ideen von Weltraumkolonien wecken Fragen nach Eigentum. Kann ein Unternehmen Land auf dem Mond beanspruchen? Laut Hobe verbietet der Mondvertrag von 1979 die Aneignung himmlischer Körper durch Staaten, aber private Firmen operieren in einer Grauzone. Cyberrecht spielt hier eine Rolle, da Daten und Kommunikation im All geschützt werden müssen. Dennoch fehlen detaillierte Vorschriften für Immobilienrechte jenseits der Erde.

Lücken in internationalen Abkommen

Stephan Hobe hebt hervor, dass Abkommen aus der Zeit des Kalten Krieges veraltet sind. Neue Akteure wie private Unternehmen fordern moderne Regeln. Cyberbedrohungen im Weltraum, wie Hacking von Satelliten, sind ein wachsendes Risiko. Der Experte plädiert für aktualisierte Verträge, die klare Verantwortlichkeiten festlegen und Konflikte verhindern.

Fazit: Das Universum als kosmischer Wildwest

Am Ende bleibt das Universum ein großer Spielplatz für die Mutigen – oder die Raffinierten. Während Staaten und Firmen um die besten Plätze rangeln, könnte man sich fragen: Wer putzt eigentlich auf, wenn der Weltraum zur kosmischen Müllhalde wird? Hoffentlich nicht wir Erdlinge, die schon mit dem eigenen Planeten genug zu tun haben. Ein bisschen interstellares Chaos tut der Menschheit vielleicht gut, solange niemand den Mond als Ferienhaus vermarktet.