• vendredi, novembre 28, 2025

Immer mehr Unternehmen nutzen KI, um Bewerbungen zu sortieren und Kandidaten vorzuschlagen. Doch was ist rechtlich erlaubt? Eine Anwältin klärt auf.

Einführung in das Thema

KI-Systeme revolutionieren das Recruiting. Sie analysieren Lebensläufe, vergleichen Profile und werten Tests aus. Aber es gibt rechtliche Hürden, die Unternehmen beachten müssen. Janine Krupa-Soltane, Fachanwältin für Arbeitsrecht bei Taylor Wessing in München, beantwortet drei zentrale Fragen.

Frage 1: Darf KI Bewerbungen automatisiert vorsortieren?

Ja, das ist grundsätzlich erlaubt, solange die KI fair und transparent arbeitet. Wichtig ist, dass keine Diskriminierung aufgrund von Alter, Geschlecht oder Herkunft stattfindet. Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Algorithmen keine Vorurteile übernehmen. Laut DSGVO müssen Bewerber informiert werden, wenn KI im Spiel ist.

Zusätzlich sollte ein Mensch die endgültige Entscheidung treffen, um Haftungsrisiken zu minimieren. Wenn die KI fehlerhaft ist, könnte das zu Klagen führen.

Frage 2: Können KI-Systeme Kandidatenprofile vorschlagen?

Auch hier gilt: Erlaubt, aber mit Vorsicht. Die Systeme dürfen personenbezogene Daten nur mit Einwilligung verarbeiten. Es ist entscheidend, dass die KI keine sensiblen Daten wie Gesundheitsinformationen missbraucht.

Janine Krupa-Soltane rät, regelmäßige Audits durchzuführen, um Bias zu vermeiden. Betriebsräte müssen einbezogen werden, wenn die KI den Arbeitsalltag beeinflusst.

Frage 3: Wie steht es um die Auswertung von Eignungstests durch KI?

KI kann Tests auswerten, aber die Ergebnisse müssen nachvollziehbar sein. Bewerber haben das Recht, die Logik der KI zu erfahren. Wenn die Auswertung ungerecht ist, verstößt das gegen arbeitsrechtliche Prinzipien.

Die Anwältin betont, dass Unternehmen Haftung übernehmen, falls KI-Fehler zu ungerechtfertigten Ablehnungen führen. Transparenz ist der Schlüssel zu rechtssicherem Einsatz.

Fazit

KI im Recruiting ist wie ein hilfsbereiter Roboter, der den Papierkram erledigt – solange er nicht heimlich die Vorurteile seines Programmierers übernimmt und am Ende mehr Chaos stiftet als ein chaotischer Personaler nach dem dritten Kaffee. Besser, man hält den Menschen am Steuer, sonst landet man vor Gericht statt beim perfekten Kandidaten.