• Tuesday, December 16, 2025

Amazon rollt ein neues Update für die Kindle-App aus, das Lesern erlaubt, per KI Fragen zu ihren E-Books zu stellen. Doch Autoren und Verlage sind nicht gefragt worden, und es lauern weitere Probleme.

Das neue Feature im Detail

Die Kindle-App erhält eine KI-gestützte Funktion, mit der Nutzer direkt im Buch nachfragen können. Ob es um Handlungsdetails, Charaktere oder Hintergründe geht – die KI liefert Antworten basierend auf dem Buchinhalt. Das soll das Leseerlebnis interaktiver machen und Lesern helfen, komplexe Geschichten besser zu verstehen.

Vorteile für die Leser

Für Leser ist das ein echter Gewinn. Stell dir vor, du liest einen dicken Fantasy-Roman und vergisst, wer welchen Zauberspruch wirkt. Ein kurzer KI-Chat, und du bist wieder im Bilde, ohne das Buch zu durchsuchen. Amazon verspricht, dass die Funktion nahtlos in die App integriert ist und keine Spoiler verrät, es sei denn, der Leser fragt explizit danach.

Warum Autoren und Verlage stocksauer sind

Das Problem: Amazon hat die Autoren und Verlage nicht um Erlaubnis gefragt. Die KI analysiert den Text, um Antworten zu generieren, was wie eine Art automatisierter Zusammenfassung wirkt. Viele Autoren fürchten, dass ihre Werke dadurch entwertet werden. Urheberrechtsfragen stehen im Raum – ist das fair use oder eine Verletzung?

Die zusätzliche Herausforderung

Neben dem Erlaubnis-Mangel gibt es eine weitere Hürde: Die KI könnte ungenau sein oder sensible Themen falsch interpretieren. In Tests haben Nutzer berichtet, dass Antworten manchmal kreativ, aber nicht immer korrekt sind. Zudem besteht die Gefahr, dass die Funktion Spoiler ausplaudert, was das Lesevergnügen ruiniert.

Rechtliche und ethische Aspekte

Experten diskutieren bereits, ob Amazon hier Grenzen überschreitet. In der EU könnten Datenschutzregeln eine Rolle spielen, da die KI Buchdaten verarbeitet. Autoren fordern mehr Transparenz und Beteiligung, um ihre Rechte zu schützen. Amazon argumentiert, es handle sich um eine reine Hilfsfunktion für Käufer.

Fazit

Am Ende des Tages hat Amazon wieder mal bewiesen, dass es der König der Bequemlichkeit ist – solange es nicht um die Bequemlichkeit der Autoren geht. Die armen Schreiberlinge dürfen jetzt zuschauen, wie ihre Werke von einer Maschine seziert werden, während Leser faul auf dem Sofa lümmeln. Vielleicht sollte die nächste KI-Funktion Bücher gleich selbst schreiben, dann sparen wir uns den ganzen Ärger mit diesen empfindlichen Künstlern.