• Wednesday, December 17, 2025

Die Angriffe auf das Satellitennavigationssystem GPS nehmen zu – was nicht nur den Verkehr gefährdet, sondern insbesondere das Militär. Neue Verfahren sollen bisherige Nachteile beenden.

Das Problem mit GPS

Das Global Positioning System, kurz GPS, ist seit Jahrzehnten der Standard für Navigation. Es ermöglicht präzise Positionsbestimmungen weltweit, sei es für Autofahrer auf der Straße oder Schiffe auf hoher See. Doch in letzter Zeit häufen sich Störungen und Angriffe auf dieses System. Hacker und feindliche Mächte nutzen Jamming-Techniken, um Signale zu blockieren, oder Spoofing, um falsche Positionen vorzutäuschen. Besonders im militärischen Bereich birgt das enorme Risiken: Truppen könnten in die Irre geführt werden, und Raketenabwehrsysteme könnten versagen.

Die Auswirkungen auf Alltag und Sicherheit

Im zivilen Sektor gefährdet das den Verkehr. Stellen Sie sich vor, Lkw-Fahrer verlieren plötzlich ihre Orientierung auf der Autobahn, oder Flugzeuge erhalten falsche Höhenangaben. In Krisengebieten wie der Ukraine haben russische Kräfte GPS-Störungen eingesetzt, um Drohnen und Artillerie zu behindern. Das Militär sucht daher dringend nach Alternativen, die unabhängig von Satelliten funktionieren und resistent gegen Störungen sind. Hier kommen innovative Technologien ins Spiel, die auf Quantenphysik basieren.

Quanten als Lösung

Quanten-Navigation nutzt Prinzipien der Quantenmechanik, um Positionen ohne externe Signale zu bestimmen. Ein zentrales Element sind Quanten-Sensoren, die Bewegungen auf atomarer Ebene messen. Im Gegensatz zu GPS, das auf Zeitmessungen von Satellitensignalen angewiesen ist, berechnen diese Systeme Positionen intern durch die Analyse von Beschleunigung und Rotation. Forscher an Universitäten und in Unternehmen wie IBM oder Google entwickeln derzeit Prototypen, die in Fahrzeugen oder sogar in Smartphones integriert werden könnten.

Vorteile der neuen Technologie

Der große Vorteil: Quanten-Navigation ist unabhängig von Satelliten und damit immun gegen Jamming oder Spoofing. Sie könnte eine Genauigkeit erreichen, die GPS übertrifft, und funktioniert auch in Gebieten ohne Satellitenabdeckung, wie Tunneln oder Unterwasser. Im Militär könnte das bedeuten, dass U-Boote präzise navigieren, ohne aufzutauchen, oder Drohnen autonom fliegen, ohne externe Signale. Experten prognostizieren, dass erste kommerzielle Anwendungen in den nächsten fünf Jahren verfügbar sein könnten.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz der Vorteile gibt es Hürden. Quanten-Systeme sind derzeit teuer und empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen. Die Miniaturisierung für den Massenmarkt ist eine technische Herausforderung. Dennoch investieren Regierungen und Firmen Milliarden in die Forschung. Die EU und die USA fördern Projekte, um unabhängig von ausländischen Satellitensystemen zu werden. In der Zukunft könnte Quanten-Navigation GPS nicht ersetzen, sondern ergänzen, für eine robustere Gesamtlösung.

Fazit

Wenn GPS weiterhin von Hackern gejammt wird, könnten wir bald alle wie kopflose Hühner durch die Gegend irren – oder uns auf Quanten verlassen, die so winzig sind, dass sie selbst der schlaueste Störer nicht findet. Hoffentlich navigiert uns diese Technik nicht in eine Quanten-Wirklichkeit, wo wir uns fragen: Bin ich hier oder schon teleportiert?