• Freitag, Februar 4, 2022

Für einen sorgenfreien Betrieb eines Rechenzentrums reicht es natürlich nicht aus, dass man ein stabiles Gebäude konstruiert hat. Es bedarf einer ausgeklügelten Stromversorgungs- und Notstromtechnik. Nur wenn man die Server kontinuierlich mit genügend Strom versorgen kann, ist es möglich, dass man stabile Dienste darüber anbieten kann. Eine der wichtigsten Komponenten eines Rechenzentrums ist somit die Stromversorgung. 

Ausreichende Kapazitäten

Für viele Menschen ist es nicht direkt ersichtlich, aber auch Stromtechnik hat seine Grenzen. Während man in seinem eigenen Haus meistens davon ausgeht, dass nur die eigene Sicherung des betreffenden Stromkreises die maximale Anzahl an Geräten dahinter beschränkt, so ist es doch ein wenig komplexer. Am besten ist es mit einem Wasserkreislauf zu vergleichen, bei dem, ähnlich wie beim Strom, die Leitungen die maximale Durchflußrate beschränkt. Strom unterliegt ähnlichen Gesetzen und auch hier ist es wichtig, dass die Leitungen, welche vom Kraftwerk, oder wie in unserem Falle, vom Umspannwerk, zu uns geführt werden, auch eine ausreichende Kapazität aufweisen.

Wichtig ist es, dass die zuführenden Leitungen einen ausreichend großen Durchmesser aufweisen, damit genügend Strom darüber transportiert werden kann. Die größen dieser Kabel variieren natürlich und sind auch abhängig davon, in welchem Spannungsumfeld wir uns befinden. Wir beziehen unseren Strom von einem direkt angrenzenden Umspannwerk und besitzen dort zwei eigenen Schaltfelder.

Von diesen Schaltfeldern ausgehend, wird unser Rechenzentrum über zwei unterschiedliche Zuführungen mit Strom aus dem Mittelspannungsbereich versorgt. Räumlich getrennt, führen diese Kabel auf direktem Wege zu unserem Grundstück an die dort befindlichen Transformatoren, um dort in die konventionelle Spannung von 230 V transformiert zu werden. 

Der Vorteil dieser Art der Anbindung liegt klar auf der Hand: kein anderer Kunde des Stromnetzbetreibers kann durch Fehlfunktionen oder Fehlschaltung eine Störung in unserem Stromnetz erzeugen und somit sind wir vor Fremdeinwirkungen geschützt. Selbiges gilt auch für unsere Transformatoren, denn oftmals hängen Rechenzentren an gemeinschaftlich genutzten Transformatoren des Verteilnetzbetreibers und in einem solchen Falle teilt sich der Rechenzentrumsbetreiber einen oder mehrere Transformatoren mit anderen Kunden des Stromanbieters. In unserem Falle sind wir komplett autark an das Hoch- bzw. Mittelspannungsnetz des Verteilnetzbetreibers angebunden. 

Weil das betreffende Umspannwerk unser direkter Grundstücksnachbar ist, sind Beschädigungen aufgrund von Bauarbeiten im Nahbereich der Kabeltrassen ausgeschlossen bzw. ist das Risiko deutlich geringer, als in einem öffentlich zugänglichen Bereich, in welchem private Unternehmen Bauarbeiten durchführen könnten. Diese Konstellation sichert uns kontinuierlichen Zugang zum regionalen Stromnetz und wird Ausfälle auf das absolute Minimum reduzieren.

Die Zuleitungen sind zudme größentechnisch so ausgelegt, dass das gesamte Rechenzentrum jederzeit über ein einziges Kabel betrieben werden kann. Dadurch werden Wartungs- und Reparaturarbeiten am Stromnetz erleichtet, da ein Umschalten im Betrieb von Kabel zu Kabel jederzeit und und ohne Unterbrechung möglich ist.