• mercredi, novembre 5, 2025

Berührungsloses Laden von E-Autos während der Fahrt klingt wie die ultimative Lösung gegen Reichweitenangst, doch ein neuer Test auf einer deutschen Autobahn zeigt, dass alte Fehler wiederholt werden.

Das Konzept des berührungslosen Ladens

Das berührungslose Laden, auch als induktives Laden bekannt, ermöglicht es Elektrofahrzeugen, Energie drahtlos über Spulen in der Fahrbahn aufzunehmen. Der Fahrer muss nicht anhalten, um zu laden – theoretisch könnte man stundenlang unterwegs sein, ohne die Batterie leerzufahren. Diese Technologie wird schon seit Jahren erforscht und verspricht eine Revolution im Elektromobilitätsbereich.

Der aktuelle Test in Deutschland

Auf einer ausgewählten Strecke der deutschen Autobahn startet nun ein Pilotprojekt. Spezielle Spulen werden in den Asphalt eingebaut, und Testfahrzeuge mit passender Technik sollen während der Fahrt laden. Die Initiatoren hoffen, dass dies den Alltag von E-Auto-Fahrern erleichtert und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen steigert. Beteiligt sind Automobilhersteller, Energieversorger und Forschungsinstitute, die Millionen in das Projekt investieren.

Probleme aus der Vergangenheit

Ähnliche Projekte gab es bereits in anderen Ländern, wie in Schweden oder den USA. Dort scheiterten sie oft an hohen Kosten, technischen Hürden und mangelnder Effizienz. Die Installation der Spulen ist teuer und erfordert umfangreiche Bauarbeiten, was den Verkehr behindert. Zudem ist der Energieverlust bei der drahtlosen Übertragung höher als bei herkömmlichen Ladekabeln, was die Umweltbilanz verschlechtert.

Warum es keine echten Probleme löst

Trotz des Hypes löst diese Technologie keine Kernprobleme der E-Mobilität. Reichweitenangst entsteht vor allem durch unzureichende Ladeinfrastruktur an Raststätten und in Städten, nicht auf der Autobahn. Die meisten Fahrten sind kurz, und für Langstrecken reichen moderne Batterien oft aus. Statt Milliarden in spezialisierte Fahrbahnen zu stecken, wäre es sinnvoller, das Stromnetz auszubauen und schnelle Ladestationen zu fördern. Das Projekt ignoriert vergangene Misserfolge und wiederholt sie einfach.

Fazit

Am Ende des Tages ist das Laden auf der Autobahn wie der Versuch, ein Loch im Eimer mit einem goldenen Löffel zu stopfen – teuer, kompliziert und letztendlich überflüssig. Vielleicht sollten die Ingenieure stattdessen mal ein E-Auto fahren und merken, dass ein Kaffee an der Tankstelle der beste Energieschub ist.